Ganzheitliches Lernen mit Leyla

Was ist ein Schulhund?

Ein Schulhund ist ein speziell für dieses Umfeld ausgesuchter Hund, der von Geburt an entsprechend seines Alters und seiner späteren Aufgaben ausgebildet wird. Da er in Schulklassen eingesetzt werden soll, ist er ein besonders ruhiger, gut erzogener Hund, der einen hohen Stresspegel ertragen kann, ohne Zeichen von Aggression zu zeigen.

Er begleitet den Lehrer, der gleichzeitig sein Halter und Trainer ist, regelmäßig im Unterricht. Als Team tragen beide dazu bei, den Lernprozess der Schüler positiv zu beeinflussen und deren Sozialkompetenz und körperliches Wohlbefinden im Gesamtsystem Schule zu fördern.

Besondere Eignung des Hundes für die Arbeit in der Schule

Gerade Hunde eignen sich besonders für die tiergestützte Arbeit in der Schule, da sie aufgrund ihrer Größe ein geeignetes Gegenüber für die Kinder darstellen. Als Felltier haben Hunde einen entsprechenden Aufforderungscharakter, der gleichzeitig unter hygienischen Gesichtspunkten leicht handhabbar ist. Hände waschen genügt.

Ihr Verhalten ist gut lenkbar und kann kontrolliert für Lernsequenzen genutzt werden. Damit ermöglicht der Mensch dem Tier ein artgerechtes Leben, da Hunde gerne Aufgaben für ihren
Menschen erledigen.

Der Hund verfügt über eine eigene ausgeprägte nonverbale Körpersprache und ist selbst in der Lage, die Körpersprache der Schüler zu deuten und darauf adäquat zu reagieren.

Förderungsmöglichkeiten durch den Schulhund

Die Schülerinnen und Schüler lernen den artgerechten und respektvollen Umgang mit einem Tier und dadurch gleichzeitig den Respekt gegenüber anderen Mitschülern. Über das taktite Angebot, den Hund zum Beispiel streicheln zu dürfen, wird das affektive Lernen angesprochen, was in den Unterrichtsstunden konzentrationsfördernd wirkt.

Der Hund fördert erfahrungsgemäß die Freude am Schulalltag und hilft so, Schulangst zu vermindern oder erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Hunde lernen neue Wege des Umgangs mit Aggressionen, denn sie reagieren auf rücksichtsloses Verhalten mit vorsichtigem Rückzug. Damit zeigen sie Kindern auf neutrale Weise, dass ihnen unkontrollierte Aggressionen selbst schaden. Durch soziale Katalysatoren, wie zum Beispiel einem Hund, fällt es besonders schüchternen Kindern oft leichter, mit anderen Kindern in Kontakt zu treten.

Einsatzmöglichkeiten

Im eigenen Fachunterricht der Halterin wird der Schulhund zunächst überwiegend in freier Interaktion einfach nur anwesend sein, was zu einer ruhigen und angenehmen Arbeitsatmosphäre führt. Später, wenn das Tier älter geworden ist und bereits einige Kunststückchen beherrscht, können diese auch in der ritualisierten und gelenkten Interaktion gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Lerninhalte zu transportieren.

In der seelsorglichen Beratungstätigkeit kann der Schulhund eine sogenannte Brückenfunktion übernehmen. Als Vermittler zwischen Kind und Beraterin erleichtert er dem Kind das Sprechen über sich und seine Sorgen.

Im Umgang mit dem Tier als Identifikationsobjekt lassen sich eigene Gefühle, Schwierigkeiten und Konflikte kontrolliert ausleben. Die Bereitschaft, sich nach einem Streit wieder zu vertragen, steigt angesichts des Hundes, der sich von Streithähnen lieber fernhält.
Darüber hinaus kann der Schulhund gemeinsam mit seiner Lehrerin auf Anfrage zu Besuch in andere Klassen kommen. Dies kann im Rahmen der Fahrtenwoche als spezieller Hundetag geschehen, aber auch stundenweise in einer Klassenlehrerstunde oder im Biologieunterricht.